von Peter Fischer
ISBN: 9783844806564
Er steigt gleich ein in die Vollen als frischgebackener Funkoffizier - ohne gründliche Einweisung wie ich sie zum Glück hatte. Sein erstes Schiff eine graue ältere Dame mit langem Namen. QRA: MS Herta Engeline Fritzen. Viel zu buchstabieren und zu morsen.
Kaum als FO Platz genommen,
gehts schon los. Funker, Ihr Bier ist da.Bringen
Sies rauf antwortete er einfältig ohne daran zu denken,
dass er auch noch Kantinenverwalter ist.
Jetzt erst mal beim Alten guten Tag
sagen. Noch in der offenen Tür hört er, wie der Alte dem Agenten
klagt: Also, so ganz wohl ist mir nicht mit einem neuen Funker frisch
von der Schule, auf der Fahrt im Mai mitten durch das
Eisberggebiet.
Na das saß. Harmlos
aber gegenüber anderen Bemerkungen, die junge Funker von arroganten
Kapitänen hörten. Aber unser Sparks gut ausgebildet in Elsfleth
- nahm rasch Besitzt von Allem und genoss das Leben in unendlicher Weite
und Freiheit.
Er war ein guter Beobachter und wohl auch
Tagebuchschreiber. Mit seinen Erzählungen nimmt er den Leser noch einmal
ganz detailliert mit auf seine Reisen. Auf Erzfahrt von Murmansk nach Ijmuiden.
Ebenso von Freetown in Sierra Leone nach Rotterdam. Alles unter Leitung
von Kapitän Onkel
Johann.
Genug bei Fritzen , wechselt er zu Tante HANSA; der Reederei mit den (damals schon) drei f im Namen. Deutsche Dampfschifffahrt-Gesellschaft in Bremen. Natürlich bnd PG*, Indien, Ceylon, Bangladesh und Burma und mit ein bisschen Pech kurz vor dem Abbiegen hinter Gibraltar bnd Bremen eben noch nach den USA vorbei am green man*. Seine Liebenfels war seine große Liebe, die er ab und an mit einer Vertretungs-Reise auf Levante-Schiffen ins Mittelmeer betrog.
Er hat viel erlebt und gesehen. Für alle von uns schildert er das einmalige und traurige Ereignis einer Seebestattung von einem Kauffahrteischiff aus. Nach einem Vater unser und einem kurzen Plums - Heiß Flagge, Maschine voll voraus! unter Führung vom legendären Katastrophen Hinnerk.
Die Sendung Grüße an (von) Bord der Liebenfels war was fürs Herz der Daheim gebliebenden.
Komm Funker, lass uns n lütten moken führt uns dahin, was Landratten mit Seeleuten zuerst verbindet. Ganz offen und ungeniert erzählt er von der Bläsergruppe aus dem Puff in Bombay (Falklandroad 96 - sprich Facklandroad), klärt den Umtauschkurs der DM in Stettin, erwähnt short time und 96 und erzählt von den Piddeltüten der SBG und Millionären. Warum auch nicht? Das macht das Buch auch interessant für die daheim gebliebenen, verständnisvollen Ehefrauen.
260 Seiten erzählen von x Jahren Seefahrtzeit in der Schönsten der Frachtschifffahrt als richtiger Funker. 24,90 Euro gut angelegt zur erneuten Mitfahrt an Bord. Wer sich dazu noch eine Kiste Beck's , genehmigt (trägt zwar nicht mehr zu einem Schiffsneubau bei) ist so richtig wieder an Bord.
Volle Kraft voraus.
Sylvester Föcking
www.seefunker.de
· Persischer Golf
· Frage eines HANSA Kapitäns auf seiner
ersten Reise in die USA Who is this green man?