„Seefunk-Telegrafie-Nachrichten aus aller Welt", so lautet der Titel eines CD-Albums, das der ehemalige Funkoffizier Sylvester Föcking aus Sammlungen der Seefahrtschule Bremen und aus Privatbesitz zusammengestellt hat. Einleitend wird auf der ersten CD in einem gesprochenen Vorwort kurz auf die rund 100-jährige Geschichte des Telegrafiefunks eingegangen. Danach folgen Telegrafieaussendungen von Küstenfunkstellen aus aller Welt. Darunter sind so bekannte Namen wie Norddeich Radio, Land’s End Radio, Halifax Radio, Washington Radio und Sydney Radio, um nur einige zu nennen. Not-, Dringlichkeits- und Sicherheitsverkehr, Eiswarnungen, Wetterberichte und Pressemeldungen lassen den Hörer noch einmal hautnah erleben, wie Telegrafie-Seefunk in der Praxis abgewickelt worden ist. Die Aufnahmen aus der Praxis des Telegrafie-Seefunks lassen auch erahnen, welches Können den Funkoffizieren auf See und den Funkern bei den Küstenfunkstellen abverlangt wurde und was für ein feines Gehör notwendig war, um aus einer Vielzahl von Aussendungen die richtige aufzunehmen. Heute sind die meisten Küstenfunkstellen des terrestrischen Seefunkdienstes verstummt, zumindest aber nicht mehr in Morsetelegrafie zu hören. Diese Betriebsart, die jahrzehntelang für zuverlässige Verbindungen mit Schiffen auf allen Weltmeeren sorgte, wurde endgültig von der satellitengestützten Kommunikation verdrängt. Zu den Highlights der Doppel-CD gehören zweifellos die Abschiedsmeldungen (Farwell) namhafter Küstenfunkstellen. Mit einem letzten „CQ" und wenigen, aber umso eindrucksvollen Worten in Morsetelegrafie verabschiedeten sie sich für immer. Da kommt beim Hörer leicht Wehmut auf, insbesondere, wenn der Telegrafie-Seefunk ein Teil des eigenen Berufslebens war. Ob auf See oder an Land, immer erfüllten die Funker im Seefunkdienst ihre Pflicht. Und der eine oder andere hat dabei auch sein Leben gelassen, wie beispielsweise der Funkoffizier des Lash-Carriers „München" im Dezember 1978. Heute gibt es diesen Berufsstand an Bord von Seeschiffen nicht mehr, die Kommunikationsaufgaben mussten die Nautiker übernehmen, als ob sie mit ihrer eigentlichen Tätigkeit nicht ausgelastet wären. Mit seiner privaten Initiative hat Sylvester Föcking der Nachwelt ein Stück Seefunk-Geschichte erhalten. Die Doppel-CD mit den aus den 70-er und 80-er Jahren stammenden Telegrafieaufnahmen aus aller Welt ist nicht nur für ehemalige Seefunker interessant, sondern für alle, die sich der drahtlosen Morsetelegrafie in irgendeiner Weise verbunden fühlen. Ihnen sei auch die Seefunk-Homepage des Herausgebers (http://www.seefunker.de) empfohlen. Dort werden unter anderem Küstenfunkstellen mit ihren CQ-Schleifen vorgestellt, sodass man sich schon etwas Appetit auf das Telegrafie-Seefunk-Album holen kann. Die Doppel-CD „Seefunk-Telegrafie-Nachrichten
aus
aller Welt" ist für eine kleine Schutzgebühr von € 10,00
(Deutschland) € 13,00 (Europa) incl Porto und Verpackung
zu haben. € 2,50 gehen davon an die Seefunkkameradschaft in
Bremen. Diese Vereinigung ehemaliger Funkoffiziere hat es sich unter anderem
zur Aufgabe gemacht, alles Wissenswerte über den Seefunkdienst zu
archivieren und damit der Nachwelt zu erhalten.
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(Bezahlung nach Erhalt durch Überweisung) |