Geschichte der belgischen Küstenfunkstellen - Fortsetzung 6 v 9


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Antennenanlage von Liedekerke

 

Liederkerk

Bei Gründung des neuen Bereiches befand sich ihr Hauptsitz in einem gemieteten Gebäude in der Aartshertoginnestraat 27 in Ostende. 1975 zogen die Dienste in ein neues Gebäude in der Perronstraat 6 um, das im Besitz der Verwaltung der "Administration Belge des Télégraphes et des Téléphones" ist.

Die folgenden Zahlen geben eine Idee vom Umfang des telegraphischen Funkverkehrs:

über "OSA":   1946: 10701   1947: 13455   Telegramme
über "OST":   1946: 10660   1947: 17860   Telegramme

durch Wiederübernahme des Funkverkehrs von "BCR"

über "BCR":   1946:   3805   1947:     ------   Telegramme

Im Jahre 1983 belief sich die Zahl der Telegramme, die von den beiden Küstenfunkstellen bearbeitet wurden, auf 78644. Des weiteren wurden in diesem Jahr 129160 Sprechfunkverbindungen, 24650 Dringende Meldungen und 58027 Radiotelex-Verbindungen für Schiffe hergestellt.

 

"Oostende Radio" (OST)

 

Nach dem Abzug der deutschen Truppen blieb nichts nutzbares in den Funkstationen Middelkerke und Stene zurück. In den Räumen der ehemaligen Küstenfunkstelle "Watertoren" wurde am 15. März 1945 ein gebrauchter Sender in Betrieb genommen, der von den Deutschen zurückgegeben worden war. Auf Verlangen der alliierten Militärbehörde wurde am 1. Juli ein Funkpeiler installiert und die Errichtung von Signalbaken an der Scheldemündung vorgesehen.

Am 1. September konnte "Oostende Radio" den Fernsprechbetrieb mit den Fischerbooten mittels eines Philipssenders, der zu einer geheimen Bestellung gehörte, die während der Besetzung durch die Deutschen aufgegeben worden war, wieder aufnehmen. Die beiden 65 Meter hohen Masten in Middelkerke wurden 1946 wieder aufgebaut und die Empfangsstelle nach Stene verlegt, während am 6. Oktober 1946 der Kurzwellenverkehr mit den kongolesischen Schiffen über Ruiselede wieder aufgenommen wurde. Eine Fernbedienung zwischen Stene und Middelkerke, die von der Verwaltung entworfen worden war, machte es möglich, mit nur einer einzigen Schaltung die Steuerung der Sender vorzunehmen.

Angesichts der Vergrößerung der vorhandenen Dienste, der Gebäude und der Antennen kaufte die "Administration Belge des Télégraphes et des Téléphones" das Gelände der Empfangsstelle von "Oostende Radio" in Stene, das dem Staat gehörte. Im selben Jahr erhielt Middelkerke zwei komplimentäre Grenzwellensprechsender, die in Brüssel gebaut worden waren. Eine Bestandsaufnahme der technischen Ausrüstung von "Oostende Radio" im Jahre 1950 ergab folgendes Bild:

Empfangsstelle "Stene":

- 2 Mittelwellentelegraphieplätze,

darunter einen Telefunken-Empfänger und einen AR8510

- 2 Kurzwellentelegraphieplätze,

mit RCA-Empfängern

für den Verkehr mit den kongolesischen Schiffen und den Islandfischern

- 2 Grenzwellentelephonieplätze,

ebenfalls mit RCA-Empfängern ausgestattet

Für die Kurzwelle benutzte man eine rautenförmige Antenne,

alle übrigen waren Langdrahtantennen.

 

Sendestelle "Middelkerke":

- 3 Mittelwellentelegraphiesender STSF 405 - 535 kHz mit 2 kW,

- 2 Kurzwellentelegraphiesender Collins mit 5 kW,

- 2 Grenzwellentelephoniesender STSF.

 

Alle Sender funktionierten ferngesteuert (PIRSON) von Stene aus