Der Seefunkdienst in Dänemark Blaavand Radio OXB
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Erinnerungen Text und Fotos Rolf Marschner ex dafu, deer, deet,
dknh, dejm, dlcd, deaq dlcm, and 4pb, hia and heb. |
Während meines
letzten Urlaubs an der Nordsee nahm ich die Gelegenheit wahr, der dänischen
Küstenfunkstelle "Blaavand Radio"/OXB einen Besuch abzustatten. Das
Betriebsgebäude und die Antennen stehen noch, und werden auch in der nächsten Zukunft
nicht abgerissen. Es wird immer noch kleinere Schiffe geben, die Morsetelegrafie benutzen,
und man ist nicht abhängig von den Satelliten, so wurde mir gesagt. Erwähnen muß ich,
daß es nur möglich war, mit Leuten zu sprechen, die an der dort ebenfalls eingerichteten
Satellitenanlage arbeiteten siehe Bilder -. Die Absicht dort einen Besuch zu
machen, bestand schon länger, aus diesem Grund gab es bereits im Jahre 1996 einen
Briefwechsel mit dem Leiter der größten dänischen Funkstelle "Lyngby
Radio"/OXZ.
Da ich eine Aufnahme des letzten Funkverkehrs der Küstenfunkstelle "Kiel Radio"/DAO besitze, hatte ich davon eine Kopie hergestellt und wollte sie den Funkern von OXB, während meines Besuches zur "Erinnerung" übergeben. Kurz vor meiner Abfahrt in den Urlaub, hörte ich jedoch, daß OXB keine Funker mehr beschäftigt, sondern von "Lyngby Radio" fernbedient wird. Daraufhin schickte ich die Kassette dorthin, so entstand der Briefwechsel. In der Zeit des terrestrischen Seefunks besaß Dänemark im Mutterland insgesamt vier Küstenfunkstellen, nämlich "Skagen Radio"/OXP, "Blaavand Radio"/OXB und "Rönne Radio"/OYE alle in Jütland gelegen, und "Lyngby Radio"/OXZ auf der Insel Seeland. Zuständig für Nah- und Weitverkehr war "Lyngby Radio" mit Telegraphie, Telephonie und Funkfernschreiben auf Kurzwellen, die anderen Küstenfunkstellen waren nur für den Nahverkehrsbereich zuständig. "Rönne Radio" an der Ostseeküste Jütlands gelegen, arbeitete nur im Grenzwellenbereich auf den Frequenzen 2182 und 2586 kHz. "Skagen Radio", an der äußersten Spitze Jütlands gelegen, arbeitete auf Telegraphie- und Telephonie-Frequenzen: 464, 500, 512 sowie 1701, 2182, und 2740 kHz. "Blaavand Radio"/OXB wer kennt nicht den bekannten tiefen Ton an der Westküste Jütlands gelegen, arbeitete ebenfalls auf Mittel- und Grenzwelle. Frequenzen: 500, 512 und 429 kHz und 1713, 1813, 2182 und 2593 kHz. Unter "Blaavand Gonio" war diese Küstenfunkstelle ein Teil des dänischen Peilfunknetzes. Die drei Mittel- und Grenzwellen-Küstenfunkstellen wurden - wie bereits oben erwähnt - aufgrund der stetigen Aufwärtsentwicklung automatischer Kommunikationssysteme wie z.B. der Mobiltelefone und Satellitensysteme, seit einigen Jahren von "Lyngby Radio" fernbedient, es gab daher keine Funkoffiziere mehr, sondern nur noch technisches Personal für die Wartung der Anlagen. Die Übernahme in die "remote control" erfolgte im Oktober 1993 bei "Rönne Radio", im November 1993 bei "Skagen Radio" und im Dezember 1995 bei "Blaavand Radio". Aus diesem Grund erklärt sich auch die Rufzeichenfolge OXB/OXZ bei der Abschiedsvorstellung von "Norddeich Radio" auf 500 kHz. In seinem letzten Brief, ich hatte ihm die Kassette für die Zeit "nach dem herkömmlichen Funkdienst" geschenkt, schreibt Knud A. Holdgard, Leiter von "Lyngby Radio" u.a.: "Thank you very much for your interesting letter and tape giving a contribution to a long and glorius story about coast radio stations and the story of radio telegraphy as a unique form of communication, through now vanishing. I shall surely hold it for "the time after". Though we have ceased the maritime operator service at Rönne, Skagen and Blaavand, we have maintained all our transmitting and receiving positions and they are now on remote control from Lyngby Radio. I do hope and believe, that Lyngby Radio will be heard in the air for still a few years. Wer einen Empfänger zu Hause hat und ab und zu 'mal hineinhört, kann noch heute das "Sitor"-Signal von "Lyngby Radio" u.a. auf 4215,5 kHz hören. Der Morsebetrieb wurde am 31.01.1999 beendet, die letzten Meldungen, es gab zwei, ein SVC und eine "final note" von "Lyngby Radio", lauteten: svc, angekündigt auf 500 kHz, gesendet auf 438 kHz am 23.01.1999 um 22.53 UTC. Die "final note" wurde am 1. Februar 1999 um 0001 utc auf 500 kHz angekündigt und gesendet, beide Aufnahmen: Finbar OConnor, "Malin Head Radio"/EJM svc = since year 1905 lyngby radio/oxz has served the shipping and the public. as a consequence of gmdss being implemented on 1st of feb 1999 lyngby radio will end all w/t transmissions on hf as well as 500 khz on 31st of january 1999 at 2400 utc. a special broadcast will be made on 500 khz, 4303 and 8598 khz on 1st feb 1999 at 0001 utc you are kindly requested to call lyngby radio on vhf ch16, 2182 khz or on our hf telephone channels 418, 808, 1214, 1635 und 2228. There is no change of our working schedule on sitor radio telex. 73 de lyngby radio/oxz. cq cq cq de oxz ere tfc list = cnbi ubdp de oxz ans 500 khz cq de oxz = final note nw = on february 1st 1999 at 0001 utc the gmdss will be the only distress system for shipping = this means that wt is no more a part of the maritime distress system and we therefore close down wt service on 500 khz as well as on hf = this concludes an era of more than 90 years of wt service from danish coast stations starting in 1909 with koebenhawn radio/gra later oxa and blavand radio/oxb in 1914 = lyngby radio started public wt service to ships on hf in 1927 and later took over the wt service on hf from koebenhawn radio/oxa = finally skagen radio/oxp was opened in 1945 = now this service will be closed = we thank all ships and remaining coast stations that may monitor 500 khz and one of our hf wt frequencies for good cooperation through the years = de oxz oxz oxz ii oxz oxz mni tks to Finbar OConnor EJM for the reception of these msgs
In "Lyngby Radio"/OXZ, I remember a very friendly and helpful coast radio station. Between 1969 and 1972, I had a lot of single side band-QSOs via OXZ on shortwave from the "Gutenfels"/DEAQ and the "Atlantica Livorno"/DLCM! Thanks to all OMs and YLs of OXZ for the excellent cooperation, all the best for the future! With best regards: Rolf Marschner +
QSL-Karte von "Lyngby Radio"
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Der
westlichste Teil des kleinen dänischen Städtchens Blaavand, fotografiert vom Leuchtturm
aus, im Hintergrund kann man die Mittelwellen-Antennenmasten der KüFuSt sehen.
Der
Leuchtturm "Blaavand Huk", er zeigt den Schiffen den richtigen Weg in den Hafen
von Esbjerg.
Ich wollte "Blaavand Radio"/OXB besuchen, fand aber zuerst eine moderne Satellitenanlage. Im Bild links ein Teil der Satellitenanlage, dahinter die Adcock-Anlage von OXB. Ein Hinweisschild "TELEDANMARK", von hier führte ein schmaler Gehweg zur Satellitenanlage.
Einer der Mittelwellen-Antennenmasten von Westen aufgenommen. Die beiden Mittelwellen-Antennenmasten, im Vordergrund eine Peitschenantenne. Die beiden Masten, jetzt von Südosten aus fotografiert. Im Vordergrund eines der typischen dänischen Sommerhäuser, die man mieten kann. |